Herz-Jesu, Dortmund-Hörde
Die aus dem Jahre 1914 stammende dreischiffige Kirche wurde in den Jahren 1957-1959 weitgehend umgestaltet. Im Zuge dessen schufen Fritz Schwerdt bzw. ab 1959 das Atelier Schwerdt&Förster mehrere Sakralarbeiten, die allerdings nicht mehr in ihrer ursprünglichen Zusammenstellung aufgestellt sind.
Altarbereich im Jahre 1957.
Die historische Fotografie von 1957 zeigt den Altar, wie er von Fritz Schwerdt vor der Altarraum-Umgestaltung konzipiert war: das Tabernakel, die kleinen Altarleuchter, die hohen Standleuchter sowie das Vortragekreuz bildeten ein Ensemble, zu dem ein wenig später angefertigter, ebenfalls in Blau-Türkis-Tönen emaillierter Ewiglicht-Leuchter dazukam.
Altarbereich seit 1970.
Der Altarbereich wurde ab 1970 umfänglich umgestaltet. Das Tabernakel von Schwerdt befindet sich jetzt auf einer eigenen Stele rechts vom ebenfalls erneuerten Altartisch (im Bild unterhalb der Orgel rechts). Vom ursprünglichen Ensemble beließ man ansonsten nur den Ewiglicht-Leuchter (im Foto rechts vom Tabernakel).
Tabernakel, 1957.
Die Tabernakel-Vorderseite hat in ihrer Gestaltung Vorbilder aus Schwerdts Werk aus den frühen 50er Jahren, jedoch ist die Kombination der Blau-Türkis-Töne vorne mit den sehr dunkel gehaltenen Farben links und rechts zur Entstehungszeit neu.
Das Tabernakel (Grubenschmelz auf Kupfer, Bergkristalle) lässt sich auch auf der Rückseite öffnen: so kann in der Karwoche anschaulich gezeigt werden, dass das Tabernakel leer ist.
Tabernakel 1957; ursprüngliche Aufstellung.
Das historische Foto zeigt: das Tabernakel – hier an seinem ursprünglichen Standort auf dem Altar – besaß einen mit vergoldetem und ziseliertem Blech beschlagenen Fuß, der das Tabernakel „leichter” erscheinen lässt. Weiters erkennt man rechts im Bild einen der ebenfalls von Schwerdt entworfenen vier einfachen (kleinen) Altarleuchter.
Standleuchter 1957.
Zum Altar-Ensemble gehörten des weiteren hohe Stand- oder auch Altarleuchter (Kupfer patiniert, Email; Höhe 137cm), die zum Teil noch in der hier gezeigten, ursprünglichen Form existieren. Im farblichen Entwurf harmonieren sie zum Tabernakel und dem Ewiglicht-Leuchter.
Vortragekreuz 1957.
Das Vortragekreuz (Messing, Email, Bergkristall; Korpus von Edith Mannefeld(?)) zeichnet sich durch seine kräftige, strukturlose Rotemaillierung aus – wie sie Schwerdt nur einige Male verwendete; im Allgemeinen bevorzugte er Farbabstufungen. Ganz anders die Rückseite: sie ist in einer violetten Tonskala emailliert, so dass das Kreuz während der Karwoche nicht verhüllt, sondern nur gewendet werden muss.
Seit den zuvor erwähnten Veränderungen steht das Kreuz nicht mehr am Hauptalter, sondern in der Gedächtniskapelle.
Gitter für Reliquiarnische, um 1962.
Die beiden Reliquiargitter (Messing geätzt/vergoldet, Bergkristallscheibe, Bergkristalle; im Bild das Gitter der Altarvorderseite) verschließen die im Block des Nebenaltars eingelassene Nische. In dieser befindet sich das ebenfalls von Schwerdt&Förster gestaltete Reliquiarkästchen. Das Gitter ist mit einer fensterartigen Bergkristallscheibe ausgestattet und erlaubt so einen Blick in das Innere.
Literatur und Links zu Herz-Jesu, Dortmund-Hörde
Fotos: Fritz Schwerdt(3), Raphael Schwerdt(2),
©Rolf-Jürgen Spieker(2), Wikimedia Commons