Mehr zum emaillierten Becherkelch

Becherkelch 1966 Patene

Patene zum emaillierten Becherkelch.
Entstanden 1966; Silber vergoldet, Email.
Maße in cm: D 14.
Ausführung Schwerdt&Förster.
Privatbesitz.

Im Schwerdt’schen Werkkatalog befinden sich nur wenige, von ihm entworfene Patenen. In der Regel wurden die angefertigten Kelche mit einfachen Patenen ohne jede weitere Gestaltung ausgeliefert. Neben der reich gestalteten Patene von 1929 sowie einer weiteren aus den 1960er Jahren ist die hier vorgestellte Patene eine Ausnahme.

Fritz Schwerdt hat das emaillierte Exemplar eigenhändig emailliert; vom Auftragen des Lacks für die Musterung bis hin zum konkreten Einfüllen des Zellenschmelzes – abzulesen an der gut erkennbaren, handwerklich-unregelmäßigen Linienführung der emaillierten Bereiche. Cathrin Menne-Thomé nach einem Ateliergespräch mit Fritz Schwerdt: „(…) die ‚Handschrift‘ des Künstlers, der mit dem Pinsel den Ätzgrund aufträgt, bleibt in leiser Vibration erhalten” (MENNE-THOMÉ 1966B).

Literatur (Auswahl):
MENNE-THOMÉ 1966B, MENNE-THOMÉ 1966C, DOMKAPITEL AACHEN 2010
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Schwerdt führte den 1966 geschaffenen Becherkelch auch als nicht-emailliertes Exemplar aus. Für beide Varianten gilt: Seine Funktion erfüllt der Kelch als klassischer, geradezu einfacher Becher, dem alles Symbolhafte fehlt. Die geradezu puristische Form hat weder einen expliziten Nodus noch ein christliches Symbol.

Die [Becher-]Kelche dokumentieren, wie sehr Fritz Schwerdt eigentlich seinen Anfängen treu geblieben ist in der großen Einfachheit seiner Entwürfe, einer Einfachheit, die nicht spannungslos ist, sondern Ausdruck großer Konzentration.
Cathrin Menne-Thomé in MENNE-THOMÉ 1966B



Fotos: Pit Siebigs, Fritz Schwerdt