Mehr zum emaillierten Becherkelch
Schwerdt führte den 1966 geschaffenen Becherkelch auch als nicht-emailliertes Exemplar aus. Für beide Varianten gilt: Seine Funktion erfüllt der Kelch als klassischer, geradezu einfacher Becher, dem alles Symbolhafte fehlt. Die geradezu puristische Form hat weder einen expliziten Nodus noch ein christliches Symbol.
Die [Becher-]Kelche dokumentieren, wie sehr Fritz Schwerdt eigentlich seinen Anfängen treu geblieben ist in der großen Einfachheit seiner Entwürfe, einer Einfachheit, die nicht spannungslos ist, sondern Ausdruck großer Konzentration.
Fritz Schwerdt hat das emaillierte Exemplar eigenhändig emailliert; vom Auftragen des Lacks für die Musterung bis hin zum konkreten Einfüllen des Zellenschmelzes – abzulesen an der gut erkennbaren, handwerklich-unregelmäßigen Linienführung der emaillierten Bereiche. Cathrin Menne-Thomé nach einem Ateliergespräch mit Fritz Schwerdt: „(…) die ‚Handschrift‘ des Künstlers, der mit dem Pinsel den Ätzgrund aufträgt, bleibt in leiser Vibration erhalten” (ebda.).
Literatur (Auswahl):
MENNE-THOMÉ 1966B, MENNE-THOMÉ 1966C, DOMKAPITEL AACHEN 2010
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Foto: Fritz Schwerdt