Mehr zum Faltenkelch
Die oben noch halbkugelförmige Kuppa geht in ihrem unteren Teil fließend und übergangslos in den Kelchfuß über. Der nach unten hin breiter werdende Fuß macht einen expliziten Nodus entbehrlich, was den Eindruck minimaler Formgebung erhöht. Die deutlich sichtbare Fältelung des Fußes, der keinerlei funktionale Bedeutung zugeordnet werden kann, macht den Kelch allein zur schönen Form:
Der Opferkelch trägt keinerlei Schmuck mehr. Er lebt und wirkt allein aus seinem Material und seiner Form.
Wurde der Kelch in der historisch ersten Veröffentlichung noch einfach als „Kelch von Fritz Schwerdt, Aachen. Der Fuß [ist] gefaltet“ vorgestellt, so tauchte der Name „Faltenkelch“ erstmals im Jahre 1958 im Katalog der Ausstellung „ars sacra 58“ auf, nachdem Fritz Schwerdt genau diese Bezeichnung für den Katalogtext eingereicht hatte.
Literatur (Auswahl):
GOERRES 1957, HUTT 1957, DENNHÖFER 1958, DOMKAPITEL AACHEN 2010
zum Literaturverzeichnis
Foto: Pit Siebigs