Mehr zum Silbergusskelch

Die Entstehung des Silbergusskelches ist ungewöhnlich gut dokumentiert. Belegt ist, dass Fritz Schwerdt von seiner Frau Elisabeth zu Weihnachten 1963 einen Bildband über Origami, der japanischen Kunst des Papierfaltens, geschenkt bekam und sich durch das bebilderte Buch zu einer Reihe ganz unterschiedlicher Entwürfe – nicht nur Sakralgerät! – anregen ließ.

Noch während der Feiertage entstand im Zuge dieser rein zeichnerischen Ideensuche eine erste Skizze zu diesem Kelch und anschließend das hier abgebildete Gipsmodell. Bereits im Frühjahr 1964 ließ Schwerdt das erste Exemplar in einer Düsseldorfer Gießerei anfertigen. Ebenso rasch wurde der Kelch samt seiner Entstehungsgeschichte durch einen im Mai 1964 veröffentlichten Aufsatz (Karlheinz Goerres: Ein Kelch aus Silberguß entsteht. In: Deutsche Goldschmiedezeitung. Nr. 5/1964. Stuttgart 1964) erstmals der Fachwelt präsentiert und durch zahlreiche weitere Publikationen und Ausstellungen bekannt.

Der Silbergusskelch existiert in mehreren, völlig identischen Ausführungen, u.a. im Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen.

Der Name Montreal-Kelch wurde von Fritz Schwerdt geprägt und entstand, nachdem der Kelch im deutschen Pavillon der Weltausstellung in Montreal, 1967, ausgestellt worden war.

Literatur (Auswahl):
GOERRES 1964A, KIBAC-1965-15, HANDWERKSKAMMER AACHEN 1965, MENNE-THOMÉ 1966C, MUSEEN STADT AACHEN 1980, OELLERS 1982B, DOMKAPITEL AACHEN 2010
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Fotos: Pit Siebigs, Schwerdt&Förster