St. Sebastian, Würselen

Die auch als „Würselener Dom“ bezeichnete Basilika ist im Besitz einiger Arbeiten von Fritz Schwerdt bzw. seit 1958 aus dem Atelier Schwerdt&Förster. Das war der recht engen und vor allem langen Freundschaft zwischen dem Pfarrer Dechant Engelbert Goergen und dem Ehepaar Fritz und Elisabeth Schwerdt geschuldet. Auch mit dessem Nachfolger, Pfarrer Wilhelm Oberbandscheid, waren Schwerdt und seine Frau Elisabeth gut befreundet.

Im Jahre 1954 schenkte die Gemeinde Dechant Goergen zum 40. Priesterjubiläum eine identische Zweitfassung des „Kelchs mit dem Emailnodus“ aus St. Fronleichnam/Aachen; das Foto zeigt den originalen Kelch nach seiner Fertigstellung im Jahre 1954 in Schwerdts Werkstatt.
Sehr wahrscheinlich in den späten 1970er Jahren wurde der Kelchfuß von einem unbekannten Goldschmied mit acht Email-Bildern verunstaltet, die nicht nur Schwerdts Urheberrechte verletzen, sondern stilistisch durch ihre ganz andere, betont grobe Emaillierung im deutlichen Gegensatz stehen zu den vier Schwerdt’schen Nodus-Bildern in Filigran-Email. Das Foto unten zeigt, wie sehr die nicht autorisierten Fremd-Emails den Kelch künstlerisch zerstören.


Ebenfalls aus dem Jahre 1954 stammt das (große) Ölebehältnis mit drei Gefäßen für die Öle Oleum Catechumenorum, Oleum Infinorum und Sanctum Chrisma. Diese Arbeit wirkt trotz der drei Palmzweige in Email und einigen Edelsteinen technisch-nüchtern, ein Eindruck, der im geöffneten Zustand noch verstärkt wird. Interessanterweise ist auf der Unterseite eine fast privat anmutende Gravur angebracht: „Dechant Engelbert Görgen / Würselen 1954“ (Originalorthografie), die vermutlich von Dechant Goergen so veranlasst wurde.


Um 1954 wurde auch das nebenstehend abgebildete (kleine) Ölebehältnis für St. Sebastisn geschaffen, das vornehmlich für Hausbesuche (Krankensalbungen) benutzt wurde. Beide Behältnisse sind in Schwerdts Werkkatalog Unikate.
Schwerdt&Förster:
Altarkreuz und Tabernakeltüre.
Entwurf/Ausführung 1962.
Im Jahre 1962 wurde die Tabernakeltüre durch eine Arbeit von Schwerdt&Förster ersetzt, die mit ihren Ähren- und Traubenmotiven in überwiegend roten Farbtönen auf das „Glaubensgeheimnis der Eucharistie“ (Wynands) verweisen soll.
Das prächtige Altarkreuz mit einem Email-Korpus sowie einem Holzkern ist aus demselben Jahr.

Schwerdt&Förster:
Kreuzweg.
Entwurf/Ausführung 1962.
Ebenfalls um 1962 entwarf und fertigte das Atelier Schwerdt&Förster einen Kreuzweg mit 15 Stationen, der sich mittlerweile in St. Pius, Würselen, befindet. Wir zeigen hier die letzte Station, Auferstehung Jesu Christi, und die vierte, Jesus begegnet seiner Mutter.

Fotos: Fritz Schwerdt, Pit Siebigs(6), Raphael Schwerdt, Wikimedia Commons